Die Frösche wandern wieder

Im Frühjahr wandern Frösche und Kröten zu ihren Laichgewässern. Vor allem der Grasfrosch und die Erdkröte, sind in unserer Gegend unterwegs.

Ein Gastbeitrag von Mag. Dr. Karl Schirl (Biologe).

Frühjahr 

Im Frühjahr wandern Frösche und Kröten zu ihren Laichgewässern, um dort ihre Eier, den Laich, abzulegen. Es sind dies vor allem der Grasfrosch und die Erdkröte, die in unsere Gegend unterwegs sind.

Betrachten wir wie beispielhaft die Wanderungen der Erdkröte im Jahresverlauf. Den Sommer verbringen die Erdkröten von April/Mai bis September in ihrem Sommerquartier. Sie sind nachtaktiv und fressen Würmer, Gliederfüßer wie Ameisen und selbst große Exemplare von Nacktschnecken. Tagsüber verbergen sie sich vor dem Austrocknen unter Steinen, Totholz, Laub oder in Erdlöchern, und im Kompost.

Herbst

Im Herbst – etwa Anfang Oktober – beginnt die Wanderung in Richtung Laichgewässer. Zuerst starten die Männchen und wandern bereits bis zu 400 m an die Laichgewässer heran, wo sie ein frostsicheres Versteck aufsuchen. Die Weibchen beginnen etwas später mit der Wanderung und suchen auch bereits in größerer Entfernung ihr Winterquartier auf. Milde Temperaturen über 5°C holen die Kröten aus den Winterquartieren. Die Männchen beginnen wiederum zuerst zu wandern, die Weibchen bei etwas höheren Temperaturen. So erreichen die Männchen die Nähe des Laichgewässer früher und bilden dort eine Art „Sperrgürtel“ um dieses. Kommen die Weibchen zum Sperrgürtel, setzen sich die Männchen huckepack auf die Weibchen und lassen sich zum Wasser transportieren. Damit ist sichergestellt, dass kein Weibchen ihre Eier unbefruchtet ablegen kann. Die Eier befinden sich in langen Laichschnüren und je nach Temperatur schlüpfen nach 12 – 18 Tagen daraus Kaulquappen.

Laichwanderung

Die Laichwanderung beginnt etwa Anfang März und kann bis Ende April andauern – dies hängt vor allem von der Höhenlage und der damit verbundenen Temperatur ab. Der Hauptzug beginnt um etwa 19 Uhr und dauert bis Mitternacht an. Zugbeginn ist bei etwa 5°C und bei 70% Luftfeuchtigkeit.

Ein ähnliches Wanderverhalten zeigen die Grasfrösche. Sie sind jedoch zeitlich etwas früher unterwegs, da sie bei bereits etwas tieferen Temperaturen zu wandern beginnen. Sie legen Laichballen ab, die an der Wasseroberfläche schwimmen.

Gefahren & Schutz

Die Tiere sind besonders in regnerischen, nicht zu kalten Nächten unterwegs. Häufig müssen sie dabei Straßen überqueren und werden dabei überfahren. Schutzmaßnahmen wie Amphibienzäune oder Amphibientunnel unter den Straßen schützen sie. Häufig werden aber nur Warntafeln „Achtung Amphibienwanderung“ aufgestellt.

Eigenverantwortung

Hier ist Eigenverantwortung gefragt! Es ist besonders wichtig langsam und mit Bedacht zu fahren, um den Tieren ausweichen zu können oder idealerweise anzuhalten und sie über die Straße zu transportieren.


Näheres zum Thema Biotop und wie wichtig diese, nicht nur für Frösche sind, erfährst du in unserem Blogbeitrag: BIOTOP – EIN KLEINGEWÄSSER.

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