Wusstest du, dass der Niederwald eine traditionelle Bewirtschaftungsform ist, bei der Bäume in Abständen von 10-40 Jahren zurückgeschnitten werden? Dies fördert die Artenvielfalt, schafft verschiedene Lebensräume und erhöht die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegenüber Umweltbedingungen. Der Niederwald ist ein stabiles und vielseitiges Ökosystem mit ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen.
Was genau unterscheidet einen Niederwald?
Ein Niederwald ist eine traditionelle Form der Bewirtschaftung von Wäldern, die seit Jahrhunderten in Europa praktiziert wird. Bei dieser Bewirtschaftungsform werden Bäume in Abständen von 10-40 Jahren zurückgeschnitten. Ein Teilstück des Waldes wird oberhalb der Wurzel abgeschlagen, damit diese Stockausschläge neu austreiben können und zu mehrstämmigen neuen Bäumen heranwachsen, um dadurch einen dichten Bestand aus mehreren Baumarten zu schaffen. Diese werden max. 15 Meter hoch, vergleichsweise niedrig, daher heißt es Niederwald. Dieser dichte Bestand bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten und fördert die natürliche Regeneration des Waldes.
Die Artenvielfalt
Die Artenvielfalt im Niederwald ist besonders hoch, da durch die verschiedenen Strukturen im Wald unterschiedliche Lebensräume entstehen. Offene Flächen bieten Nistplätze für Vögel und Insekten, dichte Unterholzschichten dienen als Versteck- und Nahrungshabitat für Kleinsäuger und Reptilien, während die verschiedenen Baumhöhen verschiedenen Vogelarten Brut- und Nistmöglichkeiten bieten.
Durch die regelmäßigen Eingriffe in den Wald entstehen auch verschiedene Alters- und Entwicklungsstadien der Bäume, was wiederum eine Vielzahl von Mikrohabitaten schafft. Dies fördert die Artenvielfalt im Wald und ermöglicht es seltenen oder gefährdeten Arten, sich anzusiedeln.
Nachhaltiges Ökosystem
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Widerstandsfähigkeit des Niederwaldes gegenüber Umweltbedingungen wie Hitze oder Trockenheit. Durch die kleinen Lichtungen, die durch den bewussten Rückschnitt entstehen, können Samen austreiben, die für diese Flächen gut geeignet sind. Dadurch sind die Bäume im Niederwald oft viel widerstandsfähiger und anpassungsfähiger an veränderte Umweltbedingungen als in künstlich angelegten Monokulturen. Dies macht den Niederwald zu einem stabilen und nachhaltigen Ökosystem, das langfristig erhalten bleibt.
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